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Ausstellung Novi Sad Mai/Juni 2022

Veröffentlicht am 11.06.2022

Sie planen eine Reise nach Serbien?
Dann besuchen Sie doch unsere internationale Ausstellung Headscarf as a cultural signifier ("Kopftuch als kulturelles Zeichen") in Novi Sad! Sie wird gezeigt im Rahmen des Programms Novi Sad - Kulturhauptstadt Europas 2022.
Eröffnung: 18. Mai 2022 um 18 Uhr - Dauer bis 30. Juni 2022
Die Ausstellung entstand als Kooperationsprojekt zusammen mit dem WomenN'S Museum of Novi Sad und dem Museum of Vojvodina.

Sie besteht aus zwei Teilen: Unserer in vielen Jahren immer wieder aktualisierten Ausstellung Kopftuchkulturen fügt die Kuratorin des Museums der Vojvodina, Katarina Radisavljević, eine Ausstellung zu über die traditionellen und modernen Einstellungen der Frauen in der Vojvodina zu ihrem Haar und dessen Bedeckung und Präsentation. Werke zeitgenössischer Künstlerinnen ergänzen diese Ausstellung. (mehr)

 

Impressionen von der Ausstellungseröffnung in Novi Sad
(18.05.2022)

Die Ausstellung nimmt eindeutig Stellung gegen jeglichen Zwang, der auf Frauen ausgeübt wird, sich bedecken zu müssen oder sich nicht bedecken zu dürfen. Dabei verfolgt sie den Ansatz einer historischen Analyse patriarchaler Kulturen und der vielfältigen Gegenstrategien von Frauen, betrachtet deren ästhetische und kulturelle Vorstellungen über das Tragen oder Nichttragen jeglicher Art von Schleiern, und kontrastiert diese mit historischen und aktuellen politischen Diskursen.

Die Ausstellung wurde auch als ein Raum für den Dialog von Frauen geschaffen, die sich aus den unterschiedlichsten individuellen Gründen verschleiern oder nicht verschleiern wollen. Sie greift die individuellen, persönlichen, religiösen oder politischen Gründe auf und argumentiert, warum die Gründe der Frauen - auf allen Seiten - akzeptiert und ernst genommen werden müssen.

Fragen, die wir uns stellen, sind: Was  blockiert den Blick auf andere Frauen? Das Kopftuch, der Schleier oder die vorgefassten Bilder in unserem Kopf? Bilder sind nicht unvoreingenommen. Ständig füllen wir neue, unbekannte oder überraschende Bilder mit Interpretationen. Was können wir sehen, was wollen wir sehen? Können wir tief verwurzelte Denkmuster beiseite schieben, wenn wir andere betrachten?

Mit dem Dialog über dieses Stück Stoff kann das Bewusstsein beginnen, sich zu entschleiern.

In fünf "Kapiteln" wird das Kopftuch in seinen sozialhistorischen Wandlungen betrachtet: Zentral ist das Kapitel Mein Kopftuch, in dem Frauen aus ihrer eigenen Perspektive ihren Bezug zum Kopftuch darstellen. In kleinen ethnographischen Szenen werden im Kapitel Kopftuchkulturen traditionelle Bedeckungen und ihre Bedeutungen für Frauen lebendig. Druck- und Färbeververfahren zur Herstellung der Tücher und Handarbeitskünste werden im Kapitel Textile Techniken gezeigt. Das Kopftuch unterliegt sozialhistorischen Wandlungen jedoch nicht nur in traditionell ländlichen Bezügen, sondern auch in der Mode. Das Kapitel Bedecken - Nicht bedecken schließlich beschäftigt sich mit den Zwängen, die auf Frauen aus politischen, religiösen und ideologischen Gründen ausgeübt werden.

 

 

Impressionen vom Workshop

"Um den Kopf herum - Schal als kulturelles Zeichen"

Fotos: © Nastasija Šolaja, Bogdan Jovanović

Text: © Elisabeth Bala, Gaby Franger, Tijana Jakovljević-Šević, Lale Yalçın-Heckmann
 

Ausstellungskonzept Novi Sad 2022 Um den Kopf herum
Elisabeth Bala, Gaby Franger, Tijana Jakovljević-Šević, mit einem Beitrag von Lale Yalçın-Heckmann
Diese Ausstellung basiert auf den Ausstellungen von Frauen in der Einen Welt:
Das Kopftuch. Nur ein Stückchen Stoff in Geschichte und Gegenwart, 1986, und Kopftuchkulturen, 2006 (Meral Akkent, Elisabeth Bala, Gaby Franger, Marie Lorbeer)

 

weiter zur Ausstellung 2006 "Kopftuchkulturen"

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