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In welcher Straße würden Sie in Fürth gerne wohnen?

Veröffentlicht am 10.04.2022

ein Vorschlag von vielen für eine künftige neue Straßenbenennung

Dienstag, 8. März, 12.30 – 14 Uhr
Gemeinsame Aktion der Fürther Frauenverbände

Statement von Rotraut Grashey, UFF e.V.:
Heute ist 8. März – Frauentag
Wir haben heute einiges über Gewalt gegen Frauen gehört.
Was liegt dem schlimmen Phänomen zu Grunde?
Abwertung und Missachtung.
Sicher keine Wertschätzung. Die genießen Frauen auch im öffentlichen Leben oft nicht. Häufig sind Sie unerwähnt. "Die Arbeit der Frauen ist doch selbstverständlich!"

Sogar im Straßenbild suchen wir sie meist vergebens. Unsere Straßen heißen nach Männern. Zwischen 2000 und 2003 wurden 25 Straßen neu benannt, davon 8 nach Männern, 3 nach Frauen. Nehmen wir noch die Götter dazu 'Mars, Merkur, und Neptun' - gegenüber Venus macht das nochmal 3 zu 1.
Wertgeschätzt wird die Tätigkeit der Frauen nicht besonders.

Wir wünschen uns, auch Straßen zu finden, die nach Frauen benannt sind.

In der Südstadt ist eine kleine Straße nach der Firma Kurz benannt.
Die Unternehmerin Eva Rupprecht hätte wahrlich auch eine nach ihr benannte Straße verdient. Sie hatte mit ihrem Bruder gemeinsam eine Tabakmanufaktur geleitet und nach dessen Tod weitergeführt. Der Widerstand der Verwaltung war erheblich.  
"Dieselbe ist eine ledige Person und kann nach den Gesetzen auf den Fortbetrieb eines Geschäftes, wie das einer Tabakfabrikation, keinen rechtlichen Anspruch machen." Neid und Missgunst der Konkurrenz kamen dazu.
1823 schließlich sprach der damalige Bürgermeister Bäumen ein Machtwort zu ihren Gunsten - aus wirtschaftlichen Gründen, denn das Geschäft florierte.
(Wer es genauer wissen will, kann es in dem hochinteressanten Buch "Die Geschichte der Frauen in Fürth" von Barbara Ohm nachlesen)

Auf dem ehemaligen Flugplatzgelände Atzenhof wurden unlängst Straßen nach Fliegern benannt (Lindberg, Weißkopf, Hermann Köhl). Dazu hätte gut Amelia Earhart, die Flugpilotin gepasst. Sie machte den ersten Solo-Kontinentalflug einer Frau über 3939 Km. Dazu war sie Frauenrechtlerin und Pazifistin.
Sie betonte immer wieder, dass es ihr mit ihren wagemutigen Rekordflügen auch darum ging, zu beweisen, dass Frauen zu technischen Höchstleistungen in der Lage seien.
1917, während ihrer Tätigkeit als Militärkrankenschwester, hatte sie in Toronto Soldaten erlebt, die im Ersten Weltkrieg in Europa verstümmelt worden waren. Sie wurde deshalb überzeugte Pazifistin.
(Die Deutschen Fliegerinnen sind alle in die Wehrmacht eingetreten und z.T. von Hitler empfangen und geehrt worden. Sie kommen daher für uns nicht in Frage: Hanna Reitsch, Beate Uhse …. )

In Fürth gibt es Ludwig-Thoma und Eduard-Mörike-Straßen. Wie wäre es mit einer Marie-Luise-Fleißer-Straße?
Wir haben eine Emil Nolde und eine Franz-Marc-Straße, warum keine Gabriele-Münter-Straße?

Eine Simone-de-Beauvoir-Straße zu haben wäre einfach great.
Simone de Beauvoir ist eine Frau, die Rollenklischees ad absurdum geführt hat. "Wir werden nicht als Frauen geboren - wir werden dazu gemacht" (sinngemäß). Sie ist für uns wichtiger als die meisten Männernamen für die Straßen.

Straßen nach Frauen zu benennen bedeutet
•    Gleichberechtigung   
•    Frauen im Straßenbild sichtbar zu machen   
•    ihnen Achtung zu zollen   
•    stolz auf sie zu sein

Sie dürfen wählen und vorschlagen
Danke!
 

In welcher Straße würden Sie in Fürth gerne wohnen? - Vorschlagsliste für Straßenbenennungen 
 

©Text und Vorschläge von Rotraut Grashey und UFF e.V. Unabhängige Frauen Fürth (link und Kontakt)