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"Um den Kopf herum" - Mein Kopftuch

Veröffentlicht am 15.08.2022

Margarete Erber aus Franken, Deutschland

"Ohne Kopfbedeckung wär' man früher nie in die Kirche reingegangen." (1985)

 

Kamile Erdemir
aus Isparta, Türkei, lebt seit 1980 in Deutschland

"Ich bedecke mich nicht deswegen, weil ich zu einer bestimmten Region gehöre oder aus einem Dorf komme. Ich trage ein Tuch, weil das in dem Verständnis meiner islamischen Religion beinhaltet ist." (1985)

 

Lina Bordjenko aus Odessa, Ukraine

"Eine Frau mit Kopftuch ist viel stärker als eine ohne Kopftuch". (2005)

 

Maria Moldovan
aus Siebenbürgen, lebt in Steinach, Deutschland

Maria Moldovan legte ihr Kopftuch auf Wunsch ihres Mannes ab, um im Nachkriegsdeutschland nicht als geflüchtete, sondern als moderne Frau zu erscheinen, aber "einfach war es nicht, ohne Kopftuch zu gehen." (1985)

 

Elisabeth Müllegger aus Bad Ischl, Österreich

Sie war die letzte, die in Bad Ischl das dort zu der Festtagstracht übliche schwarze Seidenkopftuch getragen hat. Als es in den 1980er Jahren zu einer Trachtenerneuerung kam, zeigte sie den Frauen und Mädchen, brachte sie den Frauen und Mädchen die äußerst komplizierte Bindung wieder bei. (1985)

 

Barbara Schleicher
aus Röthenbach, Franken, Deutschland

"Ich hab mein Lebtag noch nicht gern ein Tüchle aufgesetzt, runtergebunden, ja, die braucht man ja für die Ohren und so, aber ein Tüchle hintergebunden, das hab ich halt noch nie gemocht." (1985)

 

Aida K.

Punk war ihre Musik - ihre Kleidung bunt, schräg und fancy. Sie war erfolgreich.

"Als der Krieg in Ex-Jugoslawien begann und in ihrer Heimat - das heutige Bosnien Herzegowina - Muslime und Muslima aufgrund ihrer Religion verfolgt und getötet wurden, entschloss sie sich, als politisches Statement das Kopftuch zu tragen. "Sie wollen mich töten? Ich zeige ihnen, wer ich bin..."  (2014)

 

Margarete Derfuss
aus Kleinsendelbach, Franken, Deutschland

"Ja, meine Tüchle ..." (1985)

 

Tülay
Mädchen aus dem Dorf Nalbant bei Adana, Türkei

Ich trage Tücher zu Hause, wenn ich koche, wenn ich Brot backe, damit meine Haare nicht nach Essen riechen oder damit die Haare nicht ins Essen fallen. (1985)

 

Vijam Karaki aus Damaskus, Syrien, lebt seit 2015 in Nürnberg

"Das Tragen meines Kopftuchs ist für mich die Freiheit, mit meinem Körper zu machen, was ich will." (2022)

 

Mahasin Mohamed aus Vad Medanija, Sudan, lebt seit 2000 in Nürnberg

"Ich achte immer darauf, dass mein Kopftuch und meine Kleidung sauber sind, dass die Farben gut zusammenpassen. Dann habe ich das Gefühl, dass ich mein Land in Deutschland gut repräsentiere, und zeige, wie muslimische Frauen wirklich sind. Ich trage mein Kopftuch aus religiösen Gründen, aber es hilft mir auch, mich korrekt zu verhalten. Mit einem solchen Verhalten kämpfe ich gegen Vorurteile gegenüber Frauen, die ein Kopftuch tragen." (2022)

 

Fatuma Jamal aus Äthiopien, lebt seit 2016 in Nürnberg

"Ich habe als Kind angefangen, mein Kopftuch zu tragen. Ich wusste nicht, was Religion ist, also trage ich es deswegen nicht. Alle Frauen in meiner Familie tragen es, und es ist eine Familientradition für mich. (2022)

 

Fotos und Text: © Frauen in der Einen Welt e.V.

© Dieser Artikel (mit Fortsetzung in den folgenden blogs) wurde für den Ausstellungskatalog in Novi Sad geschrieben und dort in serbischer Sprache veröffentlicht.
Lisl Bala, Gaby Franger, Tijana Jakovljević Šević, Oko glave: Različiti diskursi marate kao kulturnog označitelja, Marama kao kulturni označitelj, Katalog der Ausstellung, Novi Sad 2022.

[Diskurse um die Bedeutung des Kopftuchs]  [Mein Kopftuch]  [Kopftuchkulturen]  [TEXTILE TECHNIKEN] [Die Kunst der Frauen]  [Sticken für die fränkische Tracht]  [Das Kopftuch in der Mode]  [Bedecken - Nicht Bedecken. Konstrukte der Weiblichkeit]  [Resümee]

Ausstellungskonzept Novi Sad 2022
"Um den Kopf herum" Elisabeth Bala, Gaby Franger, Tijana Jakovljević-Šević, mit einem Beitrag von Lale Yalçın-Heckmann
Diese Ausstellung basiert auf den Ausstellungen von Frauen in der Einen Welt:
Das Kopftuch. Nur ein Stückchen Stoff in Geschichte und Gegenwart 1986 und Kopftuchkulturen 2006 (Meral Akkent, Elisabeth Bala, Gaby Franger, Marie Lorbeer)

mehr im blog "Ausstellung Novi Sad Mai/Juni 2022"

 

weiter zur Ausstellung 2006 "Kopftuchkulturen"